Feuerwehrgerätehaus

Das Gerätehaus in heutiger Ansicht
Der Grundriss nach der Erweiterung

1912, Bau des ersten Feuerwehrhauses im Gründungsjahr

Am 04.02.1912 gründete sich die Feuerwehr Holtum. Wie entscheidungsfreudig die Holtumer waren und auch sind, zeigt sich daran, dass noch im selben Jahr ein Spritzenhaus gebaut wurde.

In der Jahreshauptversammlung im Februar 1962 stand der Umbau des Spritzenhauses auf der Tagesordnung und es entwickelte sich eine lebhafte Aussprache. Das Spritzenhaus von 1912 zählt noch zu den letzten Stücken „baulicher Dorfromantik“ stellte man einhellig fest. Es ist für eine sachgemäße Lagerung des Schlauchmaterials und der Geräte vollkommen ungeeignet. Ein Umbau würde den Zustand nicht wesentlich verbessern und so wurde beschlossen, bei den zuständigen Stellen auf einen Neubau hinzuwirken.   

In der Versammlung 1964 konnte man die Anschaffung einer Motorpumpe bekannt geben. Zwar fehlte noch der fahrbare Untersatz und etwa sieben Meter A-Schlauch mit Saugkorb, doch waren bereits Verhandlungen mit einer Nachbarwehr über den Kauf eines luftbereiften Wagens und von A-Schläuchen aufgenommen worden. In einer lebhaften Diskussion stellten die Holtumer Kameraden fest, dass das in Gebrauch befindliche Spritzenhaus von 1912 für eine sachgemäße Lagerung von Schlauchmaterial sowie der neuen Pumpe ungeeignet ist. Diese Feststellung mussten alle Versammelten treffen, platzten doch aufgrund der schlechten Lagerbedingungen bei der letzten Übung auf Gut Westrich drei Schläuche. Brandmeister Granseuer teilte mit, dass ein Neubau von der Gemeinde zwar geplant ist, die Grundstücksfrage jedoch noch zu klären ist.

Es vergingen jedoch noch 3 Jahre, bis der 1966 ins Amt gewählte Brandmeister Franz Hallermann die Planung für das neue Gerätehaus beauftragte. Dies wurde von der noch selbständigen Gemeinde Holtum, in waiser Voraussicht auf die kommunale Neugliederung von 1969, beschlossen. In der Versammlung am 15.02.1968 gab Hallermann bekannt, dass noch in den nächsten Wochen mit dem Bau des Gerätehauses begonnen werde.

1968, Bau des neuen Gerätehauses

Bereits am 03.05.1968 konnte bei einer stimmungsvollen Abendfeier das Richtfest gefeiert werden. Die Weihe und Übergabe des Feuerwehrhauses am 07. und 08.09.1968 war Anlass zu einem großen Fest mit Festumzug durch das Dorf, zu dem auch die umliegenden Wehren eingeladen waren. 

Das Gerätehaus ist 10 m lang und 9 m breit. Die Gesamtbaukosten betrugen 45.000,- DM. Geschaffen wurde eine Fahrzeughalle mit Geräteraum (5.0 x 9,0 m), ein Schulungsraum (5,0 x 6,0 m) mit Sanitärbereich (5,0 x 3,0 m).

Beheizt wurde der Schulungsraum durch einen Ölofen, die Einrichtung, Tische, Stühle und ein Schrank wurden aus dem Bestand der alten Dorfschule (wurde 1966 geschlossen) entnommen.

1977, das Gerätehaus erhält ein Satteldach

Da das Flachdach stark beschädigt war und an verschiedenen Stellen Wasser ins Innere eindrang, wurde das Feuerwehrgerätehaus 1977 mit einem Satteldach versehen. Schon beim Bau im Jahre 1968 wurde von der Holtumer Gemeindevertretung ein Satteldach gefordert, was von der derzeitigen Amtsverwaltung Werl abgelehnt wurde.

Durch Wind und Wetter wurde die Abdeckung immer weiter undicht, die neu Eindeckung und Abdichtung durch Sturm abgetragen. Einige Stellen in der Toilettenanlage und auch in der Fahrzeughalle glichen schon einer Tropfsteinhöhle. Dank Zustimmung der Werler Stadtverwaltung konnte durch Aufbau eines Satteldaches eine nachhaltige Lösung erreicht werden. Im Zuge dieser Renovierungsmaßnahme wurde auch der Ölofen gegen eine Elektro-Nachtspeicherheizung ausgetauscht.

1984, Umbau des Schulungsraumes und Sanitärbereiches

Die aktiven Kameraden bauten von Februar bis Juni 1984 den Schulungsraum und die Waschkaue mit WC aus eigenen Mittel um. Die Wände der Waschkaue und der Toilette wurden komplett entfernt und in geänderter Raumaufteilung neu aufgemauert.

Durch Wegfallen der nicht genutzten Waschkaue entstand eine Teeküche mit 5,5 qm, die zum Schulungsraum offen gestaltet wurde. Auch die Einbauküche wurde in Eigenleistung gebaut  und eingebaut.

Zum Eingangsbereich entstand ein Toilettenraum mit Waschgelegenheit.

Der Schrank im Schulungsraum, der noch aus dem alten Klassenzimmer der Holtumer Volksschule stammte, wurden entsorgt. Für Schulungen und Vorträge richteten die Kameraden eine Schrankwand mit Whiteboard ein. Dies ist auch geeignet als Projektionsfläche für den Overhead Projektor.

Das Gerätehaus glich in diesen Monaten einer Baustelle oder einer Schreinerwerkstatt.