Geschichte des Holtumer Karnevals

Lieber Besucher, auf dieser Seite erfahren Sie alles über die Entstehung des Karnevals vor über vierzig Jahren in Holtum und seine Entstehungsgründe.

1970 errichtete die St. Michael Schützenbruderschaft Holtum auf einem Grundstück in der Ortsmitte, neben der St. Agatha Kirche und dem Gerätehaus der Löschgruppe Holtum den Grundstein für ein Kulturzentrum, das Wirtschaftsgebäude, mit dem die Bruderschaft kleinere Veranstaltungen durchführen konnte.

Nun war ein Versammlungsraum geschaffen, der die Basis für die Entstehung neuer Vereine bildete.

Die Geburt des Holtumer Karnevals vor 40 Jahren war eine finanzielle Notwendigkeit. Denn mit einem Schützenfest, das zwar viel Arbeit macht, aber nur einen minimalen Gewinn abwirft, konnten die ehrgeizigen Ziele der Schützenbrüder und des damaligen, sehr engagierten Ortsvorstehers Franz Hallermann, nicht verwirklicht werden.

Es musste ein zweites wirtschaftliches Standbein her und die Schützen dachten darüber nach, was sie wohl als Schützenbrüder am besten könnten. Das lag auf der Hand, natürlich Feste und Veranstaltungen organisieren und feiern. Konservativ, wie nun mal Schützenbrüder sind, wagte man sich ganz vorsichtig an das Thema Karneval. Wo liegt der Unterschied, die einen feiern im Sommer, die anderen im Winter und wenn man die Sache etwas lockerer sieht, könnte man die Schützen auch als die Karnevalisten des Sommers bezeichnen.

Also feierte man zunächst einmal einen karnevalistischen Dorfabend. Das ganze hatte keine Hierarchie, d.h. es gab keinen Vorsitzenden, keinen Sitzungspräsidenten und schon gar keinen Karnevalsprinzen. Das Sagen hatte der Brudermeister,  Anton Drees, aber was er nicht hatte, war ein Karnevalsprogramm, das machten sich die kreativen Gäste selber. Das Bier floss in Strömen und jeder trank für den guten Zweck.

Die Verantwortlichen waren sich schnell darüber einig, dass eine Karnevalsveranstaltung, die ein gewisses Niveau besitzen soll, auch organisiert und Vorbereitet werden muss und wenn die Gäste wiederkommen sollen, muss auch ein ansprechbares Programm geboten werden.

Zwischenzeitlich hatte Renate Wenninghoff eine Mädchen KJG gegründet und festgestellt, dass einige ihrer Mädchen tanzbegabt waren und beauftragte Birgit Gangfuß mit der Gründung einer Tanzgarde. Somit war die Basis für ein Karnevalsprogramm geschaffen. Die ersten Gardekostüme nähte Veronika Wegener, sie war auch in späteren Jahren ehrenamtlich für die Kostümgestaltung zuständig. Bruno Wenninghoff, mittlerweile Geschäftsführer der Schützenbruderschaft, organisierte in Teamarbeit mit dorfeigenen Akteuren ein Karnevalsprogramm, bei dem die neu geborene Tanzgarde und die KJG am stärksten eingebunden war.

Was dem Holtumer Karneval aber noch fehlte, war ein Prinzenpaar. Doch was im Rheinland kein Problem ist,  ist für einem Bewohner der Soester Börde  eine Überwindung. Wenn jemand darauf angesprochen wurde, bekam man zur Antwort, „Ich mach mich doch nicht zum Heijupei oder zum Hännesken“, ganz nach dem Motto, „Lachen ja, aber über Andere, nicht über mich“.

Pfiffig, wie nun mal Schützenbrüder sind, begannen sie den nächsten Dorfkarneval mit einem Tanzspiel bei dem jedes Paar einen Luftballon ans Bein gebunden bekam. Die Aufgabe bestand darin die Luftballons der anderen Paare zu zertreten und das Paar bei dem zum Schluss beide Ballons noch heile waren, waren die Sieger und wurden ohne, dass es informiert war zu den Tollitäten der Veranstaltung gekürt. Die Turniersieger waren das Ehepaar Neuhaus Drees und weil beide keine Spielverderber sein wollten, ließen sie sich zum Prinzenpaar der Karnevalssitzung proklamieren. Ab 1980 stellte sich das amtierende Königspaar als Prinzenpaar zur Verfügung. Ab dieser Zeit wurde dann in der neu erbauten großen Schützenhalle der Karneval nach heutigem Muster gefeiert.

Sitzungspräsident Franz Hallermann
Führungsorgane der Karnevalsinteressengemeinschaft:

 1.  Der Vorsitzende: Er ist für die gesamte Organisation der Karnevalsveranstaltung, d.h. für das Programm und für die Bereitstellung eines Prinzenpaares zuständig. (Er ist praktisch der Intendant der Veranstaltung).

2. Der Sitzungspräsident: Die zweite Führungsperson ist der Sitzungspräsident. Er führt den Elferrat und moderiert die Karnevalssitzung.

3. Der Zeremonienmeister mit seinem Zeremonienstab, einem bunten Gockel, ist die dritte Persönlichkeit.

Chronologische Folge der Vorsitzenden und der Sitzungspräsidenten:
Bruno Wenninghoff
Vorsitzender/Brudermeister
1972 – 1998

Franz Neuhaus
Sitzungspräsident
1979 – 1980
(ohne Bild)

Franz Hallermann
Sitzungspräsident
1980 – 1984
Klaus Nordmann
Sitzungspräsident
1984 -1989
Ewald Bürmann
Sitzungspräsident
1989 – 1993
Ludwig Schröder
Sitzungspräsident
1993 – 1998
Veronika Wegener
Sitzungspräsidentin
1998 – 2005
Manfred Geudtner
Vorsitzender / Teamleiter
1998 – 2005
Rudolf Streblow, Zeremonienmeister
von 1988 bis 2000
Norbert Hamann,
Zeremonienmeister
von 1981 bis 1988